Privatpraxis für Psychotherapie und Psychoanalyse in Pasing

Dr. Sabine Anna Saalfeld

Privatpraxis für Psychotherapie in Pasing

Psychotherapie und Psychoanalyse

Der altgriechische Buchstabe Psi bedeutet „Psyche“, was sich mit „Schmetterling“, „Atem“, „Mut“ und „Seele“ übersetzen lässt.
 
Der Buchstabe Psi dient gleichzeitig als Symbol für die Psychoanalyse.
 
Verhaltenstherapie oder analytische Psychotherapie?
 
Während man sich bei einer Verhaltenstherapie in erster Linie mit dem konkreten Verhalten und dessen Veränderung beschäftigt, ist der analytische Ansatz umfassender. Denn hier liegt der Schwerpunkt auf dem individuellen Erleben (aus dem dann das Verhalten resultiert). Innerhalb der tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Psychotherapie geht man von sechs Grundannahmen aus.
 
Auf welchen Grundannahmen basiert die analytische Psychotherapie und inwiefern kann das eine Hilfe sein?
Privatpraxis für Psychotherapie, Psychoanalyse, psi
Das seelische Leben vollzieht sich in großen Teilen unbewusst. Für ein glückliches Leben ist es notwendig, dem eigenen Unbewussten – dem Ort all unserer Lebenserfahrungen – angstfrei begegnen zu können, sodass Fühlen und Nachdenken harmonisch verbunden sind. Die Verbindung zum Kern des Selbst ermöglicht auch Vertrauen in andere Menschen.
 
„Je mehr wir in unser eigenes Unbewußtes eindringen, desto mehr entdecken wir, … daß wir hinsichtlich der Qualität unserer Strebungen gleich sind. Die gründliche Erforschung des Unbewußten stellt einen Weg dar, die Menschheit in sich selbst und in jedem anderen menschlichen Wesen zu entdecken“ (Erich Fromm).
Alle Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen lassen sich auf bestimmte Ursprünge zurückführen. Im therapeutischen Gespräch wird immer wieder auf Ihr Gewordensein Bezug genommen. In der Kindheit erfolgen grundlegende Weichenstellungen. Doch die frühen Erfahrungen sind nicht allein ausschlaggebend. Vielmehr erfolgt in jedem Lebensabschnitt eine Veränderung, bis ins hohe Alter. Veränderungen und Umbrüche können als schmerzhaft empfunden werden. Doch sie stellen zugleich eine große Entwicklungschance dar.
 
„Das Annehmen und das Meistern der Angst bedeutet einen Entwicklungsschritt, lässt uns ein Stück reifen. Das Ausweichen vor ihr und vor der Auseinandersetzung mit ihr lässt uns dagegen stagnieren. Jede Entwicklung, jeder Reifungsschritt ist mit Angst verbunden, denn er führt uns in etwas Neues … Entwicklung, Erwachsen-Werden und Reifen haben also offenbar viel zu tun mit Angstüberwindung” (Fritz Riemann).
Das eigene Unbewusste ist die Quelle von Kreativität, kann beizeiten aber auch irrational erscheinen, wenn man etwa unter Ängsten oder quälenden Symptomen leidet. Symptome stellen den missglückten Versuch dar, Leiderfahrungen auszugleichen. Ziel einer tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Psychotherapie ist deshalb Selbsterkenntnis. Damit ergibt sich auch eine klarere Wahrnehmung der anderen. Es kommt zu einem Moment der Freiheit, sich neu auszurichten.
 
Freud konzipierte das Überich als Metapher für diesen reifen Teil der Persönlichkeit, wo Verantwortung und Willensfreiheit angesiedelt sind. Das reife Überichs setzt ein inneres Abschiednehmen von kindlichen Bedürfnissen voraus – etwa dem Wunsch, stets anerkannt und geliebt zu werden – was im Erwachsenenleben nicht gelingen kann.
Wenn Menschen im Einklang mit ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten und im Einklang mit wichtigen Anderen leben, fühlen sie sich gut und ausgeglichen. Doch das Gleichgewicht geht immer wieder verloren. Jeder kennt vielfältige äußere Auseinandersetzungen. Aber es gibt auch innere Konflikte – etwa zwischen einer Sehnsucht und einer Pflicht, zwischen eigenen Bedürfnissen und Erwartungen anderer oder zwischen „Kopf und Bauch“. 
 
Darüber hinaus gibt es unbewusste Konflikte, die sich in Form von spezifischen Symptomen äußern. Beispielsweise kann eine unbewusste Enttäuschungswut zu unerklärlichen Schuldgefühlen führen. Derartige unbewusste Konflikte bilden den Kern der psychoanalytischen Diagnostik. Ihnen gilt es auf die Spur zu kommen, denn sie können eine Art verborgenes Lebensthema bilden. Die Lösung zunächst unvereinbar erscheinender innerer Gegensätzlichkeiten führt zur Stärkung des Selbst und Erweiterung des Handlungsspielraums.
Menschen möchten selbstbestimmt leben, wünschen sich aber gleichermaßen Austausch und Zugehörigkeit. Das (weitgehend unbewusste) Bedürfnis nach Gemeinsamkeit ist so stark, dass wir Ansichten übernehmen und uns anstecken lassen von Gefühlen und Erwartungen anderer. Selbst die Einstellungen früherer Bezugspersonen bleiben präsent. Die individuelle Psyche ist auf diese Weise vielfach mit der Psyche anderer verwoben.
 
Wenn Menschen negative Erfahrungen in Bindungsbeziehungen gemacht haben, entsteht das unbewusste Motiv, das Erlittene wiedergutmachen. Durch Unterstützung und Resonanz ermöglicht eine gute Psychotherapie eine positive Beziehungserfahrung.
 
„Es ist sehr bemerkenswert, daß das Ubw [das Unbewusste] eines Menschen mit Umgehung des Bw [des Bewusstseins] auf das Ubw eines anderen reagieren kann“ (Sigmund Freud).
Jeder Mensch verfügt über eine bestimmte bestimmte Menge an mentaler Energie. Diese ist beispielsweise wirksam, wenn Sie konzentriert nachdenken. Oder eine anstrengende Arbeit mit Elan in Angriff nehmen. Oder wenn Sie Ihr inneres Gleichgewicht trotz einer schlechten Nachricht wiedergewinnen.
 
Unbewusste Konflikte dagegen führen zu Energieverlust, da sie eine beständige Anstrengung erfordern. Daraus resultieren Erschöpfung, negative Gefühle sowie Impulsivität oder Antriebslosigkeit.
 
Wenn unbewusste Konflikte gelöst werden, kann aus einem starren Entweder-Oder ein flexibles Sowohl-als-auch werden. Es erfolgt eine Energetisierung des Selbst. Die resultierende Besonnenheit ermöglicht es Ihnen, das umzusetzen, was Ihnen wichtig ist und was Ihnen Freude bereitet.
Das tiefenpsychologisch fundierte und das analytische Vorgehen baut auf folgenden sechs Grundannahmen auf:
Grundannahmen der Psychoanalyse

Zusammenfassung

Das Unbewusste beeinflusst uns weit mehr, als wir denken. Im positiven Fall ist es Quelle von Energie und Kreativität. Im negativen Fall können sich Symptome bilden, die einen missglückten Lösungsversuch für einen inneren Konflikt darstellen. Diese Vorgänge lassen sich durch die individuelle Lebensgeschichte erklären und mit der Zeit auflösen. Damit geht eine zunehmende Selbsterkenntnis einher, die wiederum eine wirklichkeitsgetreuere Wahrnehmung und positive Beziehungen stärkt. Im Ergebnis können Sie sich über mehr Energie und Optimismus freuen.
 
Mehr dazu: Sabine Anna Saalfeld (2017). Freud hätte anders entschieden. Eine Psychoanalyse der Entscheidung. Stuttgart: Kohlhammer, S. 194-208.